Willi Baumeister | Zusammenarbeit mit dem Nachlass

Flämmchen, 1931

Öl auf Leinwand

57 x 43,5 cm

Signiert u. li. »Baumeister«

WVZ BB 497

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

Tennisspieler, 1931

Bleistift, Kohle, gewischt, fixiert, Skizzierung in Kohle, Konturen vorgeritzt, auf chamoisfarbigem, am Rand li. perforiertem Zeichenkarton

37,8 x 27 cm

Signiert und datiert u. re. »Baumeister 31«, unterhalb davon Bezeichnung getilgt

WVZ PK-B 390

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

Felsige Landschaft, 1940

Öl auf Leinwand

45 x 33 cm

Signiert u. li. »Baumeister«

WVZ BB 952

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

Schwarzwald auf rotem Grund, 1953/54

Öl mit Kunstharz auf Hartfaserplatte

65 x 81 cm

Signiert und datiert u. re. »Baumeister 2 53«; verso: »Foret noir sur fond rouge 1954 Baumeister 81 x 65 Schwarzwald auf rotem Grund«

WVZ BB 2057

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

Weißer Schmetterling, 1954/55

Öl mit Kunstharz und Spachtelkitt auf Karton, auf mit Leinwand bezogener Hartfaserplatte

35 x 44,5 cm

Signiert o. re. »Baumeister«

WVZ BB 2092

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

Auf braunem Grund, 1954

Öl mit Kunstharz und Sand auf Hartfaserplatte

48 x 59 cm

Signiert und datiert u. re. »Baumeister 3 54«; verso: »Tous sur fond brun 48 x 59 1954 Baumeister«

WVZ BB 2078

FOTO: Archiv Willi Baumeister Stiftung GmbH, Stuttgart

© VG Bild-Kunst, Bonn

KURZBIOGRAPHIE

1889 Willi Baumeister wird am 22. Januar in Stuttgart geboren.
1909–1913 Studium an der Akademie in Stuttgart. 1910 Meisterschüler von Adolf Hölzel.
1919 Starkes, aber vergebliches Engagement, zusammen mit Oskar Schlemmer, für die Berufung von Paul Klee als Nachfolger von Adolf Hölzel an die Akademie in Stuttgart.
1928 Beginn der Lehrtätigkeit an der Städtischen Kunstgewerbeschule, der Städelschule, in Frankfurt am Main; im Oktober Ernennung zum Professor.
1933 Am 31. Januar Entlassung aus dem Frankfurter Lehramt. Rückkehr nach Stuttgart. Seinen Lebensunterhalt verdient Baumeister nun mit Gebrauchsgraphik.
1937 Auslagerung von 64 Gemälden und einem größeren Konvolut von Gouachen und Zeichnungen in die Kunsthalle Basel, um sie vor möglichen Zugriffen durch die Nationalsozialisten zu schützen.
1941 Zurückgezogenes, auf sich allein gestelltes Arbeiten in seinem Atelier in Stuttgart, durch Materialknappheit noch zusätzlich erschwert. Hinzu kommt das Mal- und Ausstellungsverbot, das alle von den Nationalsozialisten als »entartet« diffamierten Künstler und damit auch Baumeister betrifft.
1943 Das in Stuttgart bewohnte Haus und Atelier wird durch Bomben beschädigt. Übersiedlung der Familie nach Urach, Schwäbische Alb. Beginn der Arbeit an seinem Buch Das Unbekannte in der Kunst, das 1947 in einer Auflage von 5000 Exemplaren in Stuttgart erscheint.
1945 Im November erste Nachkriegsausstellung Baumeisters im Foyer der Stuttgarter Kammerspiele.
1946–1955 Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, Wahl zum stellvertretenden Direktor im Jahr 1951.
1954 Umfassende, von ihm selbst eingerichtete Retrospektive mit etwa 150 Bildern im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart, anlässlich seines 65. Geburtstags.
1955 Am 31. August stirbt Willi Baumeister beim Malen in seinem Atelier in Stuttgart.

 

Biographie

Aus Willi Baumeister: Arbeiten auf Papier / Works on Paper 1923–1954, Ausst.-Kat. Galerie Fred Jahn, München, 2013, anlässlich der gleichnamigen Ausstellung: Galerie Fred Jahn, München; Simon Theobald Ltd, London; Villa Grisebach, Berlin.

 

1889 Willi Baumeister wird am 22. Januar als drittes Kind des Hofkaminfegermeisters Wilhelm Baumeister und seiner Ehefrau Anna Baumeister, geb. Schuler, in Stuttgart geboren.
1904 Erste Malversuche.
1905 Abschluss an der Königlichen Friedrich-Eugens-Oberrealschule mit dem »Einjährigen« und Beginn einer Lehre als Dekorationsmaler, die er wegen überdurchschnittlicher Leistungen bereits nach zwei Jahren abschließt. Ab dem Wintersemester nimmt Baumeister auch Zeichenunterricht an der Königlichen Württembergischen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
1906 Beginn der Freundschaft mit Oskar Schlemmer.
1907 Gesellenprüfung als Dekorationsmaler. Anschließend reist er nach München, um die französischen Impressionisten und die Gemälde von Hans von Marées zu studieren. Im Oktober zieht Otto Meyer (später Otto Meyer-Amden) nach Stuttgart um. Zwischen ihm, Schlemmer und Baumeister entwickelt sich eine langjährige Freundschaft.
1907-1908 Militärdienst bei der Infanterie.
1909–1913 Studium an der Akademie Stuttgart. 1910 Meisterschüler von Adolf Hölzel, auf dessen Rat er 1911 für drei Monate nach Paris geht. Dort Studien am Cercle International des Beaux-Arts.
1912-1913 Mietet ab dem 12. November für ein Jahr ein Bauernhaus in Amden, Kanton St. Gallen. 1913 Beteiligung mit zwei Bildern an der Ausstellung Erster Deutscher Herbstsalon – ein Überblick über die avantgardistischen Kunstströmungen – in Herwarth Waldens Berliner Galerie Der Sturm. Zu diesem Anlass reist er nach Berlin.
1914 Erste Einzelausstellung: Neuer Kunstsalon am Neckartor, Stuttgart. Auf Vermittlung von Adolf Hölzel erhalten Baumeister, Schlemmer und Hermann Stenner den Auftrag für ein Wandbildfries in den Arkadenhallen vor dem Hauptgebäude der Kölner Werkbundausstellung. Reise der drei Freunde nach Antwerpen, Amsterdam, London und Paris.
1914–1918 Kriegsdienst in Polen, auf dem Balkan, in Südrussland und im Kaukasus. Entlassung im Dezember 1918.
1919 Rückkehr nach Stuttgart an die Kunstakademie. Starkes, aber vergebliches Engagement zusammen mit Schlemmer für die Berufung von Paul Klee an die Akademie als Nachfolger von Adolf Hölzel. Mitglied der neu gegründeten Gruppe Üecht (ehemals ein Pseudonym von Meyer-Amden), die eine Ausstellung von Waldens Berliner Galerie Der Sturm nach Stuttgart holt, unter anderem mit Werken von Alexander Archipenko, Umberto Boccioni, Georges Braque, Carlo Carrà, Wassily Kandinsky und Klee. Baumeister beginnt mit der Serie der Mauerbilder.
1919–1921 Entwürfe von Bühnenbildern und Kostümen für Aufführungen an verschiedenen Stuttgarter Theatern.
1920 Stellt zusammen mit Oskar Schlemmer und Kurt Schwitters in der Dresdener Galerie Arnold aus. Es entstehen die ersten Bilder aus der Reihe Der Maler.
1922 Ausstellung zusammen mit Fernand Léger in der Galerie Der Sturm, Berlin.
1924 Aufenthalt in Paris, wo er Le Corbusier, Fernand Léger, Amédée Ozenfant und den Kunstschriftsteller und Maler Michel Seuphor kennenlernt. Beteiligung Baumeisters an der Ersten allgemeinen deutschen Kunstausstellung in Moskau, die anschließend in Saratow und Leningrad gezeigt wird. El Lissitzky bittet Baumeister und Schlemmer, an seinem Buch Die Kunst-Ismen mitzuarbeiten.
1926 Typographische Arbeiten für die Firma Robert Bosch. Im Juli erneute Reise nach Paris. Beteiligung an der ab November im Brooklyn Museum, New York, gezeigten Ausstellung International Exhibition of Modern Art, organisiert von der Société Anonyme. Am 20. November heiraten Willi Baumeister und Margarete Oehm.
1927 Erste Einzelausstellung in Paris, in der Galerie d’Art Contemporain. Sonderschau Baumeister in der Großen Berliner Kunstausstellung. Bekanntschaft mit Kasimir Malewitsch, der ebenfalls mit einer Sonderschau vertreten ist. Tritt dem Ring neue werbegestalter bei, einem Zusammenschluss von namhaften Künstlern, Graphikern und Typographen aus dem In- und Ausland unter dem Vorsitz von Kurt Schwitters. Im Oktober wird ihm die Leitung der Klasse für Werbegraphik und Typographie an der Städtischen Kunstgewerbeschule, der Städelschule, in Frankfurt am Main angeboten, und Baumeister nimmt an.
1928 Übersiedlung nach Frankfurt und Bezug eines Ateliers in der Städelschule. Beginn der Lehrtätigkeit im April, die Ernennung zum Professor erfolgt im Oktober. Am 23. Dezember wird seine Tochter Krista geboren.
1929 Einzelausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim, Berlin und Düsseldorf. Wird mit Erich Heckel und Oskar Schlemmer zu einem Wettbewerb zur Ausgestaltung des Brunnenraums im Museum Folkwang, Essen, eingeladen. Den Auftrag erhält Schlemmer. Beginn der Freundschaft mit Julius Bissier.
1930 Einzelausstellung in der Galerie Bonaparte, zu deren Eröffnung er nach Paris reist. Dort trifft Baumeister unter anderen Hans Arp, Carl Einstein und Christian Zervos. Wird Mitglied der 1929 gegründeten Künstlervereinigung Cercle et Carré.
1931 Wird Mitglied der Pariser Künstlervereinigung Abstraction – Création, der Nachfolgeorganisation von Cercle et Carré, die aufgelöst wurde. Bei Gallimard in Paris erscheint Will Grohmanns kleine Monographie über Willi Baumeister. Private Studien und die Bekanntschaft mit dem Frankfurter Kunsthistoriker Hans Mühlestein fördern Baumeisters starkes Interesse an vorgeschichtlicher Kunst.
1932 Auf Einladung von Hélène de Mandrot hält sich Baumeister zusammen mit László Moholy-Nagy, Michel Seuphor und anderen im August auf Château La Sarraz in der Schweiz, Kanton Waadt, auf, wo er viel zeichnet. Ende des Jahres Beteiligung an der in drei Abteilungen geplanten Ausstellung Lebendige Deutsche Kunst bei Paul Cassirer in Berlin, zusammen mit Kandinsky, Klee und Schlemmer. Es wird dies Baumeisters letzte Ausstellung in Deutschland bis 1945 sein.
1933 Am 15. Januar stirbt Otto Meyer-Amden. Am 31. Januar wird Baumeister aus seinem Frankfurter Lehramt entlassen und kehrt daraufhin nach Stuttgart zurück. Seinen Lebensunterhalt verdient er nun mit Gebrauchsgraphik. Am 26. April wird seine Tochter Felicitas geboren.
1934 Im Januar reist er zur Eröffnung der Gedächtnisausstellung für Otto Meyer-Amden nach Zürich.
1935 Einzelausstellung in der Galleria Del Millione, Mailand, die anschließend auch in Rom gezeigt wird. Baumeister beginnt damit, des Öfteren an Exkursionen zu Ausgrabungen prähistorischer Zeugnisse in der Umgebung von Stuttgart und auf der Schwäbischen Alb teilzunehmen.
1936 Durch die Vermittlung des langjährigen Freundes Heinz Rasch, eines Wuppertaler Architekten, kommt es zu ersten Kontakten mit dem Wuppertaler Lackfabrikanten Dr. Kurt Herberts. Dieser ermöglicht es Baumeister, Schlemmer, Georg Muche, dem Architekten Franz Krause, dem Bildhauer Alfred Lörcher sowie anderen Künstlern, trotz der Diffamierung durch die Nationalsozialisten in der Folge für ihn zu arbeiten.
1937 Beteiligung an der Ausstellung Konstruktivisten in der Kunsthalle Basel. In der Ausstellung Entartete Kunst in den Hofgarten-Arkaden in München werden vier Bilder von Baumeister gezeigt, die auf Geheiß der nationalsozialistischen Machthaber aus Museen entfernt worden waren. Weitere Stationen dieser Ausstellung sind im folgenden Jahr Berlin und Düsseldorf sowie im Sommer 1939 Frankfurt am Main. Auslagerung von 64 Gemälden und einem größeren Konvolut von Gouachen und Zeichnungen in die Kunsthalle Basel, um sie vor möglichen Zugriffen durch die Nationalsozialisten zu schützen. Teilnahme an der Ausstellung Origines et développement de l’art international indépendant im Musée du Jeu de Paume in Paris.
1938 Teilnahme an der von Herbert Read organisierten Ausstellung Twentieth Century German Art in den New Burlington Galleries, London. Die Eröffnungsrede hält Max Beckmann.
1939 Im Januar Einzelausstellung mit neueren Gemälden und Zeichnungen in der Galerie Jeanne Bucher, Paris, anlässlich seines 50. Geburtstags. Dort trifft er Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp, Wassily Kandinsky und Joan Miró. Den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erlebt Baumeister, von der Schweiz kommend, am Bodensee.
1941 Zurückgezogenes, auf sich allein gestelltes Arbeiten in seinem zweiten, im Jahr zuvor angemieteten Atelier in der Diemershaldenstraße 48 in Stuttgart. Durch Materialknappheit wird kontinuierliches Arbeiten noch zusätzlich erschwert. Hinzu kommt das Mal- und Ausstellungsverbot, das alle von den Nationalsozialisten als »entartet« diffamierten Künstler und damit auch Baumeister betrifft. Im Herbst reist er mit seiner Familie nach Verona, Venedig, Bologna und Florenz.
1942 Es entstehen die ersten Afrikanischen Bilder sowie die ersten Reliefbilder, unter anderem auch zu Gilgamesch. Am Silvesterabend notiert Baumeister: »In früheren Zeiten verbrachte man ihn in fröhlicher Gesellschaft. Seit vielen Jahren nun im engsten Kreise, ich meist allein, den Glockenschlag des neuen Jahres erwartend. So auch heut abend … Margrit und die Kinder verabschieden sich um 22 Uhr. Nun versammle ich die Bilder, die ich im Jahr gemalt habe, im Wohnzimmer. Sie werden an Stühle gelehnt, und ich fungiere als Richter über mein Tun des Jahres. 33 Bilder alle auf Karton mit Ausnahme von 2 auf Leinwand« (aus dem Tagebuch von Willi Baumeister, Archiv Baumeister, in: Boehm, Gottfried, Willi Baumeister, Stuttgart 1995, S. 218).
1943 Am 13. April stirbt der Freund Oskar Schlemmer. Das seit 1933 in Stuttgart bewohnte Haus und Atelier in der Gerokstraße 39 wird durch Bomben beschädigt. Übersiedlung der Familie nach Urach, Schwäbische Alb. Zeichnungen und Illustrationsfolgen zu Gyges nach Herodot, Esther, Saul, Gilgamesch, Shakespeares Sturm und Tolstois Die drei Greise. Beginn der Arbeit an seinem Buch Das Unbekannte in der Kunst.
1944 Nachdem auch sein Atelier in der Diemershaldenstraße 48 in Stuttgart durch Bomben zerstört wird, arbeitet Baumeister fast nur noch in Urach.
1945 Seit April mit der Familie im Sommerhaus von Max Ackermann in Horn am Bodensee, wo er das Manuskript von Das Unbekannte in der Kunst abschließt. Im September Rückkehr nach Stuttgart. Im November erste Nachkriegsausstellung Baumeisters im Foyer der Stuttgarter Kammerspiele. Beteiligung an der Ausstellung Deutsche Kunst in unserer Zeit im Städtischen Museum, Überlingen.
1946–1955 Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
1947 Arnold Rüdlinger zeigt in der Kunsthalle Bern die Ausstellung Moderne Deutsche Kunst seit 1933, die erste Übersicht im Ausland über die künstlerische Entwicklung in Deutschland seit dem Kriegsbeginn. Außer Baumeister sind unter anderen vertreten: Max Ackermann, Otto Dix, HAP Grieshaber, Ewald Mataré, E.W. Nay und Oskar Schlemmer. In Stuttgart erscheint Willi Baumeisters Buch Das Unbekannte in der Kunst in einer Auflage von 5000 Exemplaren.
1948 Teilnahme am Salon des Réalités Nouvelles in Paris. Beteiligt an einer kleinen Auswahl deutscher Gegenwartskunst für die erste Biennale in Venedig nach Kriegsende.
1949 Im Juli Gründung der Künstlervereinigung Gruppe der Gegenstandslosen (ab Januar 1950 Gruppe ZEN 49) in der Münchner Galerie Otto Stangl. Ihr gehören die Maler Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Rupprecht Geiger, Willi Hempel und Fritz Winter sowie die Bildhauerin Brigitte Meier-Denninghoff an. Die erste der bis 1955 gemeinsam veranstalteten Ausstellungen findet 1950 im Central Art Collecting Point in München statt. Umfangreiche Einzelausstellung Baumeisters mit mehr als 40 Gemälden in der Galerie Jeanne Bucher in Paris.
1950 Die Darmstädter Mathildenhöhe zeigt die Ausstellung Das Menschenbild in unserer Zeit und veranstaltet im Zusammenhang damit das Erste Darmstädter Gespräch mit Baumeisters Verteidigung der modernen Kunst als Gegenrede zum Vortrag des Kunsthistorikers Hans Sedlmayr und dessen These vom »Verlust der Mitte«.
1951 Wahl Baumeisters zum stellvertretenden Direktor der Stuttgarter Kunstakademie. Erster Preis auf der ersten Biennale in São Paulo, Museu de Arte Moderna, für das Gemälde Kosmische Geste von 1950.
1952 Erste Einzelausstellung in den USA mit 27 Arbeiten in der Hacker Gallery, New York. Teilnahme an der XXVI. Biennale in Venedig.
1953 Reisen nach Paris und Mailand, wo er die große Picasso-Ausstellung im Palazzo Reale besucht.
1954 Umfassende, von ihm selbst eingerichtete Retrospektive mit etwa 150 Bildern im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart, anlässlich seines 65. Geburtstags. Die späten Arbeiten zeigt die Galerie Jeanne Bucher in Paris. Im Herbst Austritt aus Protest aus dem Deutschen Künstlerbund 1950, zu dessen Vorstand Baumeister seit der Neugründung nach dem Krieg gehörte. Uraufführung des Films Willi Baumeister von Ottomar Domnick.
1955 Im Februar wird Baumeister pensioniert. Er übernimmt aber für das Sommersemester noch einen Lehrauftrag. Im April Aufenthalt in Paris. Teilnahme an der documenta I in Kassel. Die Wiener Secession verleiht ihm die Gustav-Klimt-Ehrung.
Am 31. August stirbt Willi Baumeister beim Malen in seinem Atelier in Stuttgart.

 

Eine ausführliche, von Felicitas Baumeister und Jochen Canobbi erarbeitete, bebilderte Biographie mit Tagebuchauszügen und sonstigen Dokumenten des Archivs Baumeister, in: Boehm, Gottfried, Willi Baumeister, Stuttgart 1995, S. 178–242.

Ausstellungen

Ausgewählte Ausstellungen mit Katalogen ab 1947

 

1947 Moderne Deutsche Kunst seit 1933, Kunsthalle Bern
1949 Willi Baumeister, Galerie Jeanne Bucher, Paris
1950 ZEN 49, Central Art Collecting Point, München
1952 Willi Baumeister, Hacker Gallery, New York
Willi Baumeister (Retrospektive), Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
1953-1954 Younger European Painters, The Solomon R. Guggenheim Museum, New York
1954 Willi Baumeister, Galerie Günther Franke, München
Willi Baumeister: Œuvres récentes, Galerie Jeanne Bucher, Paris
1955 Peintures et sculptures non-figuratives en Allemagne d’aujourd’hui, Cercle Volney, Paris; Kunstmuseum Düsseldorf
documenta – Kunst des XX. Jahrhunderts, Museum Fridericianum, Kassel
1960 Biennale, Venedig
Willi Baumeister, E.W. Nay, Kunsthalle Basel
1964 Gilgamesch, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
1965 Willi Baumeister, Akademie der Künste, Berlin
Willi Baumeister: Gemälde und Zeichnungen, Wallraf-Richartz-Museum, Köln; Badischer Kunstverein, Karlsruhe
1966-1967 Willi Baumeister: Gemälde, Zeichnungen/Peintures, Dessins, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen, 1966; Musée d’Art et d’Histoire de Genève, Genf, 1966; Musée National d’Art Moderne, Paris, 1967
1969 Willi Baumeister 1889–1955: Zeichnungen, Galerie der Stadt Stuttgart und Mannheimer Kunstverein
1969-1970 Willi Baumeister: Malerei und Graphik der 20er Jahre, Staatsgalerie Stuttgart
1971 Willi Baumeister (1889–1955), Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom
Willi Baumeister: Dokumente, Texte, Gemälde, Kunsthalle Tübingen
1972 Willi Baumeister: Zeichnungen und Gouachen, Nationalgalerie, SMPK, Berlin
Willi Baumeister, 1889–1955: Zeichnungen und Gouachen, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt a. M.; Overbeck-Gesellschaft, Lübeck; Kunsthalle Tübingen
1973 Willi Baumeister, 1889–1955, Kulturamt der Stadt Regensburg, Donaueinkaufszentrum, Regensburg
1975 Willi Baumeister, 1889–1955: Dessins et sérigraphies, Musée des Beaux-Arts, Lille
1977 Willi Baumeister: Bilder und Zeichnungen, Kunstverein Braunschweig
1978 Baumeister 1889–1955, Galerie Beyeler, Basel
Willi Baumeister 1889–1955, Leonard Hutton Galleries, New York
1979 Willi Baumeister 1945–1955, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
1981–1984 Willi Baumeister 1889–1955: Gemälde, Zeichnungen, Henie-Onstad Kunstsentret, Høvikodden, Norwegen, 1981; Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, 1981; Ateneum, Helsinki, 1982; Kunstmuseum, Turku, Finnland, 1982; Frans Hals Museum, Haarlem, 1982; Musée d’Ixelles, Brüssel, 1982; Museum van Heedendagse Kunst, Gent, 1983; Musée des Beaux-Arts, Lyon, 1983; Musée d’Art Moderne, Straßburg, 1983; Galerie des Beaux-Arts, Bordeaux, 1984; Musée de l’Etat, Luxemburg, 1984
1985 Contrasts of Form: Geometric Abstract Art 1910–1980 from the Collection of the Museum of Modern Art, including the Riklis Collection of McCrory Corporation, The Museum of Modern Art, New York
1985-1986 German Art in the 20th Century / Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert, Royal Academy of Arts, London, 1985; Staatsgalerie Stuttgart, 1986
1987 ZEN 49: Die ersten zehn Jahre – Orientierungen, Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden
1989 Willi Baumeister, Nationalgalerie, SMPK, Berlin
1990 Willi Baumeister: Malarstwo i grafika, Muzeum Sztuki, Lodz, Polen
1991 Willi Baumeister: Malerei und Grafik, Galerie am Fischmarkt, Erfurt
1995 Art and Power: Europe under the Dictators 1930–45, Hayward Gallery, London
1945: The End of the War, Annely Juda Fine Art, London
1995-1996 Willi Baumeister: Zeichnungen, Kupferstich-Kabinett, Dresden, 1995/96; Staatliche Graphische Sammlung München, 1996
1997-1998 Deutschlandbilder – Kunst aus einem geteilten Land, Martin-Gropius-Bau, Berlin
1999–2000 Willi Baumeister et la France, Musée d’Unterlinden, Colmar, 1999; Musée d’Art Moderne, Saint-Étienne, 1999/2000
2003-2004 Willi Baumeister, Museo Thyssen-Bornemisza, Sala de Exposiciones Fundación Caja, Madrid, 2003/04; Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 2004
2005 Willi Baumeister 1889–1955: Die Frankfurter Jahre 1928–1933, Museum Giersch, Frankfurt am Main
2005-2006 Willi Baumeister: Figuren und Zeichen, Bucerius Kunstforum, Hamburg, 2005; Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 2005/06; Von der Heydt-Museum, Wuppertal, 2006
2011-2012 Willi Baumeister: Gemälde und Zeichnungen, Museo Fundación Juan March, Palma, 2011; Kunstmuseum Winterthur, 2012; MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto, 2012
2013 Willi Baumeister: Arbeiten auf Papier / Works on Paper 1923–1954, Galerie Fred Jahn, München; Simon Theobald Ltd., London; Villa Grisebach, Berlin
2013-2014 Willi Baumeister International, Kunstmuseum Stuttgart; MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg, 2014
2015 Willi Baumeister, Galerie Klaus Gerrit Friese, Berlin
Im folgenden finden Sie das Archiv der Publikationen der Galerie Fred Jahn. Für die Bestellung lieferbarer Publikationen der Galerie Fred Jahn besuchen Sie bitte die Website der Galerie Jahn und Jahn oder kontaktieren sie uns telefonisch unter +49 89 41418280.

Willi Baumeister

Arbeiten auf Papier / Works on Paper 1923–1954

Mit einem Essay von Siegfried Gohr

128 Seiten, deutsch/englisch, 57 Farb- und 1 s/w-Abbildung
Format 24,0 x 25,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, München 2013

€ 20,-
inkl. gesetzl. MwSt.
zzgl. Versandkosten

Erschienen anlässlich der Ausstellung »Willi Baumeister: Arbeiten auf Papier / Works on Paper 1923–1954« in der Galerie Fred Jahn, München (14. März–20. April 2013), bei Simon Theobald Ltd, London (16. Mai–14. Juni 2013) und in der Villa Grisebach, Berlin (19. September–19. Oktober 2013).

Willi Baumeister

Zwölf Zeichnungen

Mit einem Text von Siegfried Gohr

48 Seiten, 13 Farbabbildungen
Format 20,4 x 21,0 cm, Broschur, München 2001

€ 10,-
inkl. gesetzl. MwSt.
zzgl. Versandkosten