1938 | Hermann Nitsch wird am 29. August in Wien geboren. |
1953-1958 | Nach einer diplomierten Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien übernimmt er 1957 eine Stelle als Gebrauchsgrafiker am technischen Museum der Stadt. |
1957 | Die Idee des Orgien Mysterien Theaters, kurz O. M. Theater, entsteht. Diese mehrere Tage andauernden Aktionen bzw. Festspiele bilden eine neue Form des Gesamtkunstwerks, in dem Geschehnisse inszeniert und alle fünf Sinne der Spielteilnehmer intensiv angesprochen werden. Nach Schrei- und Lärmaktionen realisiert der Künstler Lammzerreißungen, die zu weiteren Aktionen mit Fleisch führen. |
1960-1962 | Es entstehen die ersten Schüttbilder. Darüber hinaus finden die ersten öffentlichen Malaktionen und Ausstellungstätigkeiten in Wien statt, die mehrere Prozesse und Gefängnisstrafen nach sich ziehen. Gemeinsam mit den Aktionskünstlern Otto Muehl und Adolf Frohner realisiert Hermann Nitsch die dreiteilige Aktion Die Blutorgel, zu der ein Manifest veröffentlicht wird. Der Wiener Aktionismus ist geboren. |
Ab 1968 | Nach großen Erfolgen des O. M. Theaters in den USA und in Deutschland folgen zahlreiche Aktionen in europäischen und nordamerikanischen Städten. |
1971 | Hermann Nitsch erwirbt das niederösterreichische Schloss Prinzendorf aus dem Besitz der Kirche. Hier lässt sich im Zuge größerer Aktionen auch seine Vorstellungen von der Musik zu seinem Theater, wie Lärmorchester oder Schreichöre, verwirklichen. |
1973 | Gründung des Vereins zur Förderung des O. M. Theaters. |
1977 | Beate Nitsch verunglückt bei einem Autounfall. |
1984 | In Prinzendorf wird das 3-Tage-Spiel realisiert. Der Künstler erhält den Österreicheischen Kunstpreis für Bildende Kunst. |
1988 | Heirat mit seiner Frau Rita. Auszeichnung mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. |
Ab 1989 | Hermann Nitsch erhält einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Kunst (Städelschule) in Frankfurt. Darüber hinaus leitet er regelmäßig eine Klasse für Malerei an der Salzburger Sommerakademie. |
1995 | Ausstattung der Inszenierung Hérodiade von Jules Massenet an der Wiener Staatsoper. |
1998 | Erstmals wird das 6-Tage-Spiel in und um Schloss Prinzendorf durchgeführt, ein Höhepunkt seines Schaffens. |
2004 | Hermann Nitsch übernimmt eine Gastprofessur am Institut für Theaterwissenschaften der Universität Wien. |
2005 | Auszeichnung mit der Goldenen Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien und Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises für Bildende Kunst. Der Künstler wird von offizieller Seite mit der Ausstattung des Stücks Le Renard der Wiener Staatsoper beauftragt. |
2007 | Eröffnung des Hermann Nitsch Museums in Mistelbach. |
2011 | Hermann Nitsch inszeniert Olivier Messiaens Saint François d’Assise an der Bayerischen Staatsoper in München. |
Hermann Nitsch lebt und arbeitet in Prinzendorf, Niederösterreich.