Rudi Tröger

Ein Maler der feinen Nuancen

  • Ausstellung Rudi Tröger
    Blicke in die Ausstellung Rudi Tröger: Blumenbilder im Januar/Februar 2014 in unseren Räumen in der Maximilianstraße 10
  • Blicke in die Ausstellung Rudi Tröger: Blumenbilder im Januar/Februar 2014 in unseren Räumen in der Maximilianstraße 10
  • Blicke in die Ausstellung Rudi Tröger: Blumenbilder im Januar/Februar 2014 in unseren Räumen in der Maximilianstraße 10

Rudi Tröger ist einer jener Künstler, die die große Bühne des Kunstbetriebs scheuen. Lieber widmet er sich zurückgezogen seiner Arbeit als Maler und Zeichner in unterschiedlichen Techniken von Bleistift bis Pastell. Sein druckgraphisches Werk entstand von 1965 bis 1968.

Auf den ersten Blick wirken viele von Trögers Landschaften, Stilleben und Porträts harmonisch und »schön«. Erst ein zweiter, genauerer Blick lässt erahnen, dass sich unter ihrer Oberfläche weitaus mehr verbirgt – eine geheimnisvolle, rätselhaft nuancenreiche Tiefe. Seine Bilder scheinen nicht eine, sondern mehrere Geschichten zugleich erzählen zu wollen, sie werfen Fragen auf, ohne verbindliche Antworten zu geben, sie stehen nicht als Schlusspunkte da, sondern veranschaulichen das Werden ihrer Entstehung. Der Künstler selbst drückt das so aus: »Der Entstehungsprozess ist mir grundsätzlich wichtiger als das Resultat. Ein relativ ›abgeschlossenes‹ Bild kann durch kleinste Veränderungen wieder neu angetrieben werden; es muss so lange angetrieben werden, bis es sich allein bewegt. Ein Bild ist praktisch nie Ende, sondern Wirkung, sollte immer Lust wecken, neu zu öffnen.«

Rudi Tröger, Badeszene, 1992
Badeszene, grün, 1992

Acryl auf Leinwand, 100 x 129,5 cm
Courtesy Galerie Fred Jahn
Foto: Walter Bayer, München

Rudi Tröger, der heute in einem kleinen Ort nahe Dachau lebt und arbeitet, wurde 1929 im oberfränkischen Marktleuthen geboren, wo ihm der Maler Wilhelm Beindorf den Zugang zur Kunst vermittelte. An der Akademie der Bildenden Künste in München studierte Rudi Tröger zwischen 1949 und 1957 bei den angesehenen Malern Hans Gött und Erich Glette. Der Impressionismus und vor allem Cézanne waren wichtige Größen, die sein Werk von Beginn an beeinflussten. Aber auch die Arbeiten von Oskar Coester, der die Dachauer Künstlerkolonie bis zu seinem Tod 1955 maßgeblich prägte, schätzt Rudi Tröger seit damals und bis heute. Das sich Mitte der 1950er Jahre entfaltende Informel nahm Rudi Tröger zwar wahr, ließ sich davon jedoch nicht ablenken und setzte seinen eigenen Weg unbeirrt fort. Im Jahr 1967 erhielt der Künstler einen Ruf an die Akademie der Bildenden Künste in München, wo er neben seiner Tätigkeit als freischaffender Maler 25 Jahre lang lehrte.

Rudi Tröger, Kindergeburtstag, 1966
Kindergeburtstag, 1966

Acryl auf Leinwand, 115 x 97 cm
Courtesy Galerie Fred Jahn
Foto: Walter Bayer, München

Erst 1977 – in jenem Jahr also, in dem Rudi Tröger zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste berufen wurde – fand die erste Ausstellung seiner Werke statt. Bilder und Zeichnungen 1963–1976 war der Titel dieser Schau, die Hermann Kern, der spätere Direktor im Haus der Kunst, München, für den Kunstraum München organisierte.

Nach dieser bedeutsamen, für Insider legendären Ausstellung waren Rudi Trögers Werke ab den späten 1980er Jahren an vielen Orten zu sehen, unter anderem im Städtischen Museum Leverkusen, Schloss Morsbroich (1987), in der Villa Stuck, München (1988), in der Staatlichen Akademie und Museum für angewandte Kunst in St. Petersburg (1995) sowie in der Staatlichen Graphischen Sammlung München (1999). Die erste Ausstellung in der Galerie Fred Jahn datiert in das Jahr 1985. Rudi Tröger: Druckgraphik 1965–1968 war ihr Titel anlässlich der Herausgabe des gleichnamigen Werkverzeichnisses.Trögers Arbeiten schmücken inzwischen den Hubertussaal in Schloss Nymphenburg in München, sie finden sich im Bestand des Lenbachhauses und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München sowie des Saint Louis Art Museum, USA.

Rudi Tröger, der bereits mit dem Kunstpreis der Landeshauptstadt München sowie dem Friedrich-Baur-Preis für Bildende Kunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Friedrich-Baur-Stiftung ausgezeichnet wurde, hat im Herbst 2013 den Kulturpreis Bayern erhalten. Mehr Informationen dazu finden Sie unter www.eon-bayern.com

Rudi Tröger, Blumen, 2012
Blumen, 2012

Acryl auf Leinen-Baumwolle, 60 x 50 cm
Courtesy Galerie Fred Jahn
Foto: Walter Bayer, München

Wir vertreten Rudi Tröger exklusiv seit mehr als 25 Jahren. Im Mittelpunkt unserer aktuellen Ausstellung stehen seine Blumenstilleben, die Michael Semff, Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung München, wie folgt beschrieben hat: »In jeder Arbeit übersetzt der Maler ›Natur‹ in sinnlich gesättigte Erscheinung. Er macht die Dinge dauerhaft und lässt dennoch ihre Verletzlichkeit mitschwingen. Der spezifische Klang entsteht durch die der Palette Trögers eigenen verhaltenen Farben. Sie illuminieren die Objekte nicht äußerlich, sondern lassen sie in ihren Beziehungen und Nachbarschaften zum Bildraum atmen. Noch dem dunkelsten Stück Leinwand eignet jenes pelzige, fluktuierende Leuchten, das die großen Stilleben-Maler über alle Zeiten auszeichnet« (aus: Rudi Tröger. Stilleben 1963–2002, Publikation der Galerie Fred Jahn, 2002).

Im September 2013 fand im Schloss Dachau und in der Volks- und Raiffeisenbank Dachau die Ausstellung Rudi Tröger: Werke 1960–2012 statt. Den gleichnamigen Katalog erhalten Sie in unserer Galerie zum Preis von 15.- € (zzgl. Versandkosten).

 

Bisherige Ausstellungen mit Werken Rudi Trögers in unserer Galerie (in Auswahl):

Rudi Tröger: Blumenbilder
17. Januar–22. Februar 2014

Rudi Tröger: Bildnisse 1960–2000
19. Januar–25. Februar 2012

Rudi Tröger: Pastelle
10. September–29. Oktober 2004
Mit Katalog

Rudi Tröger: Stilleben 1963–2002
24. Oktober–29. November 2002
Mit Katalog

Rudi Tröger: Radierungen und Lithographien
2.–24. November 2000

Rudi Tröger: Wasserfarben 1995–1997
14. Oktober–13. November 1999
Mit Katalog

Rudi Tröger: Bildnisse und Figuren 1963–1993
27. Juni–1. August 1997